Die Arthrose ist die häufigste Gelenkerkrankung in Deutschland. Umgangssprachlich spricht man von einem Gelenkverschleiß, denn eine Arthrose entsteht durch den fortschreitenden Abbau von Knorpelgewebe.

Arthrose: Entstehung und Therapie
Warum nutzt Gelenkknorpel ab und was hilft gegen einen schweren Verlauf?
Die Sache mit dem Gelenkknorpel
Gelenkknorpel ist unerlässlich für schmerzfreies Bewegen. Er überzieht und schützt die Knochen eines Gelenks. Der Knorpel selbst ist nicht von Nerven durchzogen, weshalb er selbst nicht schmerzen kann. Ohne diese nervenlose Knorpelschicht wäre jede Bewegung durch das Reiben der Knochen schmerzhaft.
Der Knorpel ist auch ein Gewebe, das keine eigenen Blutgefäße besitzt und somit nicht durchblutet ist. Das heißt, dass Nährstoffe und Sauerstoff über die Gelenkflüssigkeit in den Knorpel gelangen müssen. Sie wird während der Bewegung des Gelenks durch den Knorpel gedrückt und hilft dabei, diesen zu versorgen. Eine ausreichende Versorgung ist für den Erhalt und die Regeneration des Knorpels sehr wichtig.
Ein gestörter Knorpel-Stoffwechsel kann zu einem Abbau des Knorpelgewebes führen, was wiederum Schmerzen, Steifheit und Einschränkungen der Beweglichkeit verursachen kann. Die Heilung von Knorpelgewebe ist dabei sehr schwierig, da es durch die fehlende Blutversorgung eine begrenzte Fähigkeit zur Selbstheilung hat.
Knorpelabnutzung - Warum nutzt Gelenkknorpel ab?
Der Knorpel-Stoffwechsel wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, wie z.B. die körperliche Aktivität, die Ernährung und das Alter. Im Grunde aber herrscht immer ein Missverhältnis zwischen der Belastung des Knorpels und seiner Belastbarkeit. Zu viel Belastung also, die der Knorpel nicht aushält.
Die Belastbarkeit des Knorpelgewebes leidet grundsätzlich im Alter, kann aber auch bei Verletzungen und mangelnder Bewegung geschwächt werden. Die Belastung der Gelenke steigt mit zunehmendem Gewicht, bei Gelenkfehlstellungen wie X- oder O-Beinen, bei Fehlbelastungen im Beruf, im Sport oder auch im Alltag.
Arthrose Stadien - Wie verläuft die Arthrose?
Abbauprozess bei Überlastung
Wird der Knorpel bei Arthrose über längere Zeit überlastet, schreitet der Abbauprozess kontinuierlich fort. Im schlimmsten Fall führt dies zur vollständigen Zerstörung des Gelenkknorpels.
Symptome und Begleiterscheinungen bei Arthrose
Der Verlauf der Arthrose kann von Entzündungen, Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen begleitet werden. Liegt der ungeschützte Knochen frei, reagiert er häufig mit der Bildung von neuem Knochengewebe. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer Gelenkversteifung führen.
Therapie im späten Stadium der Arthrose
Bei fortgeschrittener Arthrose wird häufig ein Gelenkersatz erforderlich. Dieser Eingriff kann Schmerzen lindern und die Beweglichkeit der Gelenke verbessern. Eine frühzeitige Behandlung der Arthrose kann helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Was tun bei Arthrose?
Bewegung fördert den Knorpel-Stoffwechsel
Bewegung ist entscheidend, um den Knorpel-Stoffwechsel zu unterstützen. Eine gezielte Steigerung der Belastung kann helfen, da der Knorpel bei Belastung optimal ernährt wird. Wichtig ist dabei die Auswahl passender Übungen und deren korrekte Ausführung. Sprich am besten vorher mit deinen Behandler:innen, um individuelle Voraussetzungen zu berücksichtigen.
Ernährung und Gewichtsmanagement
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Nährstoffen ist essenziell. Das Vermeiden von Übergewicht reduziert die Belastung der Gelenke und beugt weiteren Schäden vor.
Gezieltes Muskeltraining
Bei erhöhter Gelenkbelastung durch Beruf, Sport oder Fehlstellungen können gezielte Muskeltrainingsprogramme helfen, die Gelenke zu entlasten.
Fachliche Beratung
Ein Besuch bei Ärzt:innen oder Physiotherapeut:innen wird empfohlen, um individuelle Therapiepläne und Übungsempfehlungen zu erhalten.