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Sprunggelenksdistorsion: Gründe für eine Therapie

Die Folgen des Umknickens und Gründe, die Nachbehandlung ernst zu nehmen.

Sprunggelenksdistorsionen sind eine der häufigsten Sportverletzungen. Auch als “Verstauchung“ bekannt, bezeichnet es nichts anderes als ein Umknicken des Fußes nach innen oder außen. Meist ist das obere Sprunggelenk betroffen. Die Folge ist eine Überdehnung, bis hin zu einem Riss der inneren oder äußeren Seitenbänder. Eine Sprunggelenksdistorsion ist daher häufig gleichbedeutend mit einem Bänderriss, einer Bänderdehnung oder Bänderzerrung.  In den meisten Fällen knicken wir mit dem Knöchel nach außen um, da hier deutlich mehr Bewegungsspielraum möglich ist. Dieses Trauma nennt sich auch Supinationstrauma.

Bänderdehnung und Außenbandriss - Ausmaße und Folgen des Umknickens

An der Außenseite haben wir drei Bänder, deren Aufgabe es ist, das Gelenk zu stabilisieren. Sie können jeweils allein, in Kombination oder alle drei betroffen sein. Bei einer Überdehnung oder Zerrung werden die Kollagenfasern in den Bändern selbst über ihre natürliche Länge hinaus gedehnt. Es kann auch zu einer Ruptur, einer vollständigen Durchtrennung eines Bandes/ der Bänder kommen. Folgen dieser Verletzungen sind je nach Ausmaß starke Schmerzen, Schwellungen und ein Stabilitätsverlust.

Mit der Zeit bildet der Körper Ersatzfasern und die Verletzung heilt in der Regel von selbst aus. Was allerdings zurückbleiben kann, ist eine chronische Instabilität im Sprunggelenk. Wenn nach einer Sprunggelenksverletzung, die schon länger zurückliegt, weiterhin das Gefühl einer Instabilität besteht, sollte dies ärztlich untersucht werden.

  • Bänderdehnung im Sprunggelenk
  • Bänderriss im Sprunggelenk

Von der Sprunggelenksdistorsion zu den Spätfolgen – Warum ein Heimtraining wichtig ist

Durch das Sprunggelenk werden die Bewegungen vom Unterschenkel und Fuß koordiniert und das Gelenk stabilisiert. Durch Verletzungen am Sprunggelenk kann es zu einer Überbeweglichkeit im Gelenk kommen, die durch eine reine Ruhigstellung mittels Orthese nicht vollständig behoben werden kann. Dadurch können nicht nur Gang und Stand eingeschränkt werden, sondern auch die Gefahr für ein erneutes Umknicken, aufgrund fehlender Kontrolle und Instabilität, erhöht werden. Eine langfristige Veränderung der Gelenksbelastung kann auch das Risiko für frühzeitige Knorpelabnutzung erhöhen und zu einer Sprunggelenksarthrose führen.

Aus diesem Grund ist es sehr sinnvoll nach einer Sprunggelenksdistorsion zeitnah mit einem angepassten Training zu beginnen. Auch wenn die Verletzung auf den ersten Blick gar nicht so schlimm erscheint und als Lappalie abgetan wird.

Zu Beginn ist es angenehm und auch sinnvoll, den betroffenen Bereich zu kühlen, das Bein hochzulegen und ruhigzustellen. Doch schon nach wenigen Tagen sollte mit den ersten Übungen begonnen werden. Ist die Verletzung durch eine Orthese ruhiggestellt, kann schon in dieser Zeit durch Spannungsübungen größerer Muskelabbau vermieden werden. Sobald die Orthese abgelegt werden kann und das Sprunggelenk belastbarer ist, ist es wichtig mit Stabilisations- und Wahrnehmungstraining, sogenanntem propriozeptiven Training, zu beginnen. So kann eine gute Heilung erfolgen und einer erneuten Verletzung oder einer Instabilität des Gelenks entgegengewirkt werden.

In der Orthopy App haben wir für jede Phase deiner Heilung passende Trainingspläne bereitgestellt, um dein Sprunggelenk nach einer Verletzung richtig zu trainieren. Auch Hinweise zum richtigen Kühlen und andere hilfreiche Hinweise findest du in unserer App.