Das Kniegelenk gehört zu den größten und komplexesten Gelenken im menschlichen Körper. Es ermöglicht große Bewegungen und kann gleichzeitig plötzliche Krafteinwirkungen im Alltag kompensieren. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird das Knie von Hilfsstrukturen wie den Kreuzbändern stabilisiert und entlastet. Erfahre hier alles über die Funktion der Kreuzbänder und ihre Bedeutung für die Kniegesundheit.

Kreuzbänder Funktion: Welche Aufgaben haben die Kreuzbänder?
Was sind die Kreuzbänder und welche Aufgaben erfüllen sie?
Wo befinden sich die Kreuzbänder?
Im Gegensatz zu den Seitenbändern liegen die Kreuzbänder im Inneren des Kniegelenks, genauer gesagt innerhalb der Gelenkkapsel. Sie erstrecken sich diagonal zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen und sind fest mit ihnen verwachsen. Ein Band verläuft von vorne oben nach hinten unten, das andere von hinten oben nach vorne unten. Durch diese sich kreuzenden Verlaufsrichtungen tragen die Bänder dementsprechend ihren Namen: Kreuzbänder.

Kreuzbänder Funktion: Welche Aufgaben haben die Kreuzbänder?
Aufgaben Kreuzbänder: Stabilisation des Kniegelenks
Die Kreuzbänder spielen eine entscheidende Rolle für die Stabilität des Knies. Ihre besondere Verlaufsrichtung sorgt dafür, dass in jeder Knieposition Teile der Bänder gespannt bleiben. Dadurch begrenzen sie Bewegungen und schützen das Gelenk vor Verletzungen.
- Sicheres Bewegen: Die Kreuzbänder verbinden Ober- und Unterschenkelknochen und verhindern ein Gegeneinanderverschieben der Gelenkpartner.
- Schubladen-Phänomen: Ein Riss des vorderen Kreuzbandes führt dazu, dass sich der Unterschenkel nach vorne ziehen lässt. Reißt das hintere Kreuzband, kann der Unterschenkel nach hinten geschoben werden. Dieser Mechanismus, bekannt als Schubladen-Phänomen, dient zur Diagnosestellung bei Kreuzbandverletzungen.
Wahrnehmung und Koordination
Die Kreuzbänder sind mit kleinen Nervenenden (Rezeptoren) ausgestattet, die Informationen über Spannung, Bewegung und Beschleunigung des Kniegelenks kurzum an das Gehirn weiterleiten. Diese Funktion ist Teil der sogenannten Tiefensensibilität.
- Gehirnsteuerung: Das Gehirn nutzt die übermittelten Informationen, um die Muskulatur optimal zu aktivieren und dementsprechend das Kniegelenk zu kontrollieren.
- Verlust der Tiefensensibilität: Ein Kreuzbandriss unterbricht diesen Informationsfluss, was zu Unsicherheiten und folglich zu schlechterer Koordination führen kann.
Therapie bei einem Kreuzbandriss
Wahrnehmungs- und Koordinationsübungen helfen dem Gehirn, den neuen Zustand des Kniegelenks zu adaptieren. Diese Übungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Rehabilitation und tragen überdies dazu bei, das Kniegelenk wieder zu stabilisieren.